Ein Coffee Shop als Anti-Depressivum
Das Ksoul Interior Design Studio hat eine Reihe sehr farbexpressiver Coffee Shops gestaltet. Eines davon ist das in fröhlichem Gelb gehaltene YAMA. Es ist einfach unmöglich, dort schlechte Laune zu haben.
Wer um die Wirkung von Farben in Innenräumen weiß, wird sich kaum wundern, warum man automatisch fröhlich wird, wenn man diesen Coffee Shop betritt: Das YAMA, das von Ksoul Studio designt wurde.
Wobei, die Inspiration sei von den beiden Eigentümern der Marke Yama ausgegangen, erzählt Lead Architekt Huynh The Nguyen. Ihn habe ihre immense Begeisterung und Jugendlichkeit, die sie versprühen, regelrecht mitgerissen.
Yama Coffee Shop: Der falsche Ort für Blues
Die Yama-Gruppe hat sich in Asien als Kette für Kaffee und Bubble Tea etabliert. In ihren Läden werden auch Snacks und Süßspeisen serviert. Logo und Markenauftritt sind von einem satten Gelb geprägt – übrigens eine der vom Pantone Color Institute für 2021 proklamierten Trendfarben.
Die Gäste des neuen Yama-Standorts in Tây Ninh, im südlichen Vietnam, werden es wahrlich schwer haben, hier den Blues zu bekommen. Nicht nur wegen der Farbgebung. Die Wände zieren Sprüche wie „Du musst nicht perfekt sein” oder „You are my angel”. Allerdings ist Letzteres gleichzeitig auch der Markenslogan der Gruppe – das Akronym ergibt den Unternehmensnamen.
Ideale Farbkombi: Heiteres Gelb und Zementgrau
Optisches Highlight des Yama in Tây Ninh ist die nach oben, in den zweiten Stock führende Wendeltreppe. Sie ist ebenfalls in heiterem gelb gehalten. Bestens zum dominierenden Farbton Gelb – und wohl auch damit man keine Überdosis davon bekommt – passt die graue Farbwelt. Grau ist übrigens im Farbton „Ultimate Grey” ebenfalls von Pantone zur Trendfarbe 2021 auserkoren worden.
Für Ksoul mache die Farbkombination auch deshalb Sinn, so sagen die Designer, weil sich die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in einem Modernisierungsschub befinde. Das Zementgrau steht so auch für die sichtbaren, neuen Urbanisierungstendenzen der Stadt.
Eigens für Yama entwickeltes Mobiliar
Um einen frischen, industriell orientierten Raum zu schaffen und um mit Lichteffekten spielen zu können, hat Ksoul daher auf Zement, Beton und Edelstahl als die drei wichtigsten Materialien gesetzt. So wurde der Barbereich mit Zement fertiggestellt und mit Edelstahl verkleidet.
Die Yama-Gruppe hat sich bei ihrem neuen Standort nicht lumpen lassen: Das zeigt sich auf daran, dass ein Großteil der Inneneinrichtung speziell für die Marke angefertigt wurde. Beispiele sind die Edelstahltische draußen im Hof oder die Hocker und der große Schreibtisch im zweiten Stock.
Luftig-geräumiger, chilliger Boba-Laden
Die Anordnung des Mobiliars entspricht nicht nur baulichen und funktionalen Anforderungen. Die luftig locker platzierten Sitzgelegenheiten und Tische sollen auch dazu führen, dass der Kaffee- und „Boba”-Laden sehr geräumig und chillig-komfortabel wirkt (Anmerkung: Bobas sind die kleinen, häufig mit Sirup gefüllten Tapioka-Kügelchen im Bubble Tea). Dazu tragen auch das Beleuchtungssystem sowie die Glasfliesen bei. Sie betonen den in Gelb gehaltenen zentralen Bereich noch zusätzlich und lassen natürliches Licht herein.
Ein ebenfalls kürzlich von Ksoul entworfener Coffee Shop ist das Den Da in Seoul.
Text: Linda Benkö
Renderings/Fotos: Valor Studio