Wood Cabin
#architektur

Dem Märchenbuch entsprungen

Versteckt in den Wäldern von Narrowsburg, etwa zwei Autostunden entfernt von New York City, hat das georgische Architekturbüro Spectrum die Wood Cabin entworfen. Ein Holzhaus als kleiner Rückzugsort für die zukünftigen Bewohner, die hin und wieder der Großstadt entfliehen möchten.

Es ist schon ein paar Jahrzehnte her, dass es Frank Sinatra nach New York City zog, weil er in einer Stadt aufwachen wollte, „die niemals schläft“. Bereits seit über 100 Jahren trägt die Metropole an der US-Ostküste diesen Beinamen – und er hat bis heute durchaus seine Berechtigung. New York brodelt und pulsiert wie eh und je.

Es liegt daher auf der Hand, dass es in einer niemals schlafenden Stadt wie New York Rückzugsorte braucht, die einen wieder zur Ruhe kommen lassen. Orte, an denen man der Hektik der Stadt entkommen kann. Einen Ort wie die Wood Cabin. Einen Ort, der aussieht wie einem Märchenbuch entsprungen.

Wood Cabin
Ein kleines, feines Märchenhaus aus Holz.

Modern & natürlich

Das kleine Holzhaus mit dem verwunschen anmutenden Garten befindet sich – für New Yorker Verhältnisse – in Katzensprung-Nähe: in etwas mehr als zwei Stunden erreicht man es vom Big Apple aus. Spectrum, ein global tätiges Architekturbüro aus der georgischen Hauptstadt Tiflis, hat es sich zur Aufgabe gemacht, in seiner Planung stets Ökologie, die Umgebung und deren Traditionen einzubeziehen. Auch beim Entwurf dieses Projekts legte das Architekturbüro den Fokus gezielt auf Energieeffizienz.

Die Wood Cabin trägt ihren Namen zu Recht, ist sie doch ein gänzlich aus Holz errichtetes, privates Wochenendhaus, das auf den ersten Blick durch seine Schlichtheit besticht, bei genauerem Hinsehen jedoch eine durchdachte Verbindung von Modernität, Natur und Holz zeigt. Und ebendas war das Ziel: Ein Haus zu planen, das sich „harmonisch in die bestehende Landschaft einfügt“, so Spectrum.

Wood Cabin
Insgesamt hat das Holzhaus 148 Quadratmeter Wohnfläche.

Wood Cabin
Der Schlafbereich liegt erhöht über dem Ess- und Wohnbereich.

Mitten in der Natur

Die Grundfläche der Wood Cabin ist simpel und rechteckig. Das Design wird jedoch vom dunklen Satteldach im wahrsten Sinne des Wortes überspannt. Dieses ist als Nurdach konzipiert, bei dem sich die Dachflächen fast bis zum Erdboden ziehen. Große Fensterfronten in unterschiedlichen Höhen und Größen sind in die Holzfassade eingesetzt und schaffen einen fast barrierefreien Übergang zwischen Innen- und Außenraum. Die hintere Fassade besteht gänzlich aus einer Glasfront, die einen spektakulären Blick auf die Umgebung, in den Garten sowie den umgebenden Wald freigibt.

Das Haus bietet auf beiden Seiten Zugang zu zwei kleinen Terrassen, von denen man auch in den verwilderten Garten gelangt. Dieser ist bewusst naturbelassen, Pflanzen, Blumen und Bäume wuchern nur so. Eine von einer Lichterkette sanft beleuchtete Feuerstelle lädt hier zum abendlichen Zusammensein ein – Liegenstühle inklusive.

Wood Cabin
Das dunkle Satteldach überspannt das Haus.

Im Inneren der Hütte spielt Spectrum mit einer minimalistischen und einladenden Atmosphäre auf insgesamt 148 Quadratmetern. Ein einzelner Raum beinhaltet Wohn-, Ess- und Schlafbereich, wobei Letzterer, wie von Tiny Houses bekannt, erhöht liegt und über eine Leiter erreicht werden kann. Ein großer Esstisch aus massivem Holz dominiert das Wohn-/Esszimmer. Ein rustikaler, minimalistischer Kronleuchter über dem Tisch ergänzt das Ambiente – und das Zusammenspiel zwischen Tradition und Moderne.

Warmer Minimalismus

Die restliche Einrichtung beschränkt sich auf das Notwendigste: Küchenzeile, Sofa, Bett, Nachttische, Verandamöbel.  Auch bei ihnen ist das Material der Wahl Holz. Zudem achtete Spectrum darauf, die naturbelassenen Wände nicht mit Verzierungen oder „Schnickschnack“ zu überdecken. In der Wood Cabin ist ein Gedanke vorherrschend:  Schönheit und Einfachheit der Materialien sollen möglichst direkt zur Geltung kommen.

Und so können die Besitzer demnächst vom Sofa aus durch die Glasfassade in den Garten schauen. Sie können diesen märchenhaften Ort genießen, an dem man definitiv dem Stress des Alltags entfliehen kann. Und sie können daran denken, dass es manchmal gar nicht so schlecht ist, eine Stadt hinter sich zu lassen, die niemals schläft.

Text: Resi Reiner
Fotos: Spectrum

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