The Harmony: Gebaute Work-Life Balance (Bild: Atchain)
#architektur

Gebaute Work-Life-Balance

In Amsterdams Bezirk Zuidas tut sich wieder was: Eine neue, vom Büro Powerhouse Company designte Mixed-Use Anlage namens „The Harmony“ bringt den Begriff Work-Life-Balance quasi architektonisch auf den Punkt.

Gut leben und angenehm arbeiten in der Stadt – getrennt und doch vereint, könnte man sagen. Denn das Konzept für die Mixed-Use Anlage „The Harmony“, die an Amsterdams Zuidas (deutsch: Südachse) entsteht, schafft genau das: Zwei unverwechselbare Elemente mit jeweils eigenem Programm in einem architektonischen Ensemble, das insgesamt ein harmonisches Wohn-, Arbeits- und Entspannungsumfeld verspricht.

„The Harmony“ macht’s möglich

Das vom niederländischen Büro Powerhouse Company für Zadelhoff entworfene Projekt ist als neue Verbindung zwischen dem Business-Viertel Zuidas und dem künftigen Wohngebiet Ravel konzipiert. Und mit seinen beiden Teilen „The Canyon“ und „The Coast“ soll es möglich machen, was (nicht nur) Städter wünschen: Perfekte Work-Life-Balance.

Wohliger „Canyon“, coole „Coast“

„The Harmony“ wartet mit allem auf, was dazu nötig ist: Büroflächen und gewerbliche Einrichtungen, erschwingliche Wohneinheiten und grüne Erholungszonen. Dass sich die beiden zusammengehörigen Gebäude thematisch unterscheiden, lässt sich allerdings schon auf den ersten Blick erkennen: „The Canyon“ zeigt warmes, erdiges Ambiente mit abgerundeten Formen, während „The Coast“ ein schlichteres Design mit rechten Winkeln aufweist.

Hell, grün und vielseitig: Der „The Coast“ genannte Teil des neuen, von Powerhouse Company entworfenen Komplexes „The Harmony“. (Bild: Atchain)
Hell, begrünt und vielseitig: Der „The Coast“ genannte Teil des neuen, von Powerhouse Company entworfenen Komplexes.

„The Harmony“ ist in fünf Volumen unterteilt und fügt sich so in kleinerem Maßstab an das umliegende Wohngebiet an. Die Büros befinden sich an der formellen, das Wohnprogramm hingegen an der informellen Seite. Der städtebauliche Ansatz sorgt dafür, dass die Gärten der Anlage für alle zugänglich sind und die Gebäude das urbane Umfeld bereichern.

Wir haben uns für zwei starke und wiedererkennbare Designthemen entschieden, die sich an den markanten Gebäuden der Zuidas orientieren.

Lex Lagendijk, Projektarchitekt

„The Canyon“ grenzt an den spektakulären, preisgekrönten und an eine Bergkette erinnernden Neubau „The Valley“, der – vom Büro MVRDV entworfen – im Zuidas-Viertel thront. In den benachbarten Bereich von „The Harmony“ setzt das Powerhouse Company Team sowohl Wohn- als auch Büroflächen. Mit der Vision, eine Symbiose zwischen orthogonalen Rastern und natürlichen, organischen Formen zu schaffen, die das majestätische Aussehen eines natürlichen Canyons widerspiegelt.

Einladende Passage

Mit warmen Erdtönen und geschwungenen Formen wollen die kreativen Architekten dem Gebäude zeitlos einzigartigen Look verleihen. Besonderes Merkmal ist die Canyon-Passage, die sich über fünf Stockwerke erstreckt. Sie unterbricht die Struktur mit einer extravaganten Eingangsgeste, die Besucher anziehen soll.

Der Innengarten des „Canyon“ lädt zum Spazieren und Verweilen. (Bild: Powerhouse Company)
Der Innengarten des „Canyon“ lädt zum Spazieren und Verweilen.

Der zweite „The Harmony“ Teil – „The Coast“ – hingegen bietet hybride Gebäude mit verschiedenen Programmen, die die Natur entlang der Parkwege und die entlang des Stadtboulevards gebotenen Annehmlichkeiten integrieren. Die Anlage verfügt über einen weitläufigen Garten, der mit Birken, Kieselsteinen und Holz als verspielte Entspannungszone gestaltet wird. Vom Meer und Strandlandschaften inspirierte, helle und weiße Töne sind dazu gedacht, erholsame Ruhe zu vermitteln.

Ein Hauch von Küste in der Stadt

Anregungen fürs Design von „The Coast“ holten sich die Powerhouse Company Architekten von den Kreideformationen der Küste: Linien und Kanten, die sich in den rechteckigen, blockartigen Rahmen wiederfinden. Und zwar sowohl in den Büro-, als auch in den Wohneinheiten.

Kreideformationen der Küste nachempfundene Farben und Formen: „The Coast“. (Bild: Vivid-Vision)
Kreideformationen der Küste nachempfundenes Design: „The Coast“.

Jeder Trakt des „The Harmony“ Komplexes bekommt nicht nur spezielle Farbgebung und eigenes Ambiente, sondern auch sein eigenes Grün. Achtsam gestaltete Innengärten sorgen für zwei Stadt-Oasen, die Bewohnern und Besuchern gleichermaßen offenstehen: Den „Hellingbos“ im „Canyon“-, und den „Coastal Garden“ im „Coast“-Trakt. Üppig bepflanzte Ruhezonen, die zum Zusammenkommen, Verweilen und Spazieren locken, aber auch neuen Lebensraum für urbane Flora und Fauna schaffen.

Nachhaltig zu „The Harmony“

Dass das Büro Powerhouse Company seit Jahren mit beeindruckend zukunftsfitten Projekten von sich reden macht, ist bekannt. Vom schwimmenden Büro aus Holz und dem gesundheitsorientierten neuen IBM-Sitz in Amsterdam bis zur Wohnanlage „HOLT“ in Groningen, die einen eigenen Wald bekommt: Die findigen Niederländer sind ganz auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Ein Fokus, der nun auch bei „The Harmony“ eine gewichtige Rolle spielt.

Warme Farben, geschwungene Formen: Der „The Canyon“-Teil des von Powerhouse Company entworfenen „The Harmony“ Ensembles in Amsterdam. (Bild: Atchain)
Warme Farben, geschwungene Formen: „The Canyon“.

Das Designteam entschied sich für eine hybride Gebäudestruktur, bei der sowohl Beton als auch Holz verwendet werden. Hochwertiges Fassadenmaterialien dient nicht nur der Ästhetik, sondern vor allem auch größtmöglicher Reduktion der CO2-Emissionen. Und die qualitätvoll gestalteten Räumlichkeiten sollen nach ihrer Fertigstellung nicht nur (mindestens) die Vorgaben der BREEAM Excellent Zertifizierung, sondern auch jene für „Paris Proof“ erfüllen.

City-Leben, neu gedacht

Mit dem spannenden „The Harmony“ Projekt soll Amsterdam ein weiteres ruhiges, grünes Wohngebiet bekommen. Eines, das dem Sehnen nach ausgewogener Work-Life-Balance auf 35.000 Quadratmetern Fläche geschickt entgegenkommt. Und weil die Pläne für „Coast“ (Küste) und „Canyon“ (Schlucht) obendrein gut zum inzwischen fertigen, monumentalen, benachbarten „Valley“ (Tal) passen, darf sich das Zuidas-Viertel wohl auch auf eine weitere optische Bereicherung des Stadtbildes freuen.

Text: Elisabeth Schneyder
Bilder: Atchain, Vivid-Vision, Powerhouse Company

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