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Sonne, Sand und mehr vom Meer

An der Küste Kaliforniens hat Fuse Architects das Plover House neu designt – und ein traumhaftes Familiendomizil geschaffen. Mit ungetrübtem Blick auf die Dünen und den Ozean.

Vor rund 55 Jahren baute der US-Architekt George Cody das Plover House, ein Wochenendhaus an der Küste der kalifornischen Monterey Bay, südlich von Santa Cruz, gelegen. Das Design bekam einst gar eine Auszeichnung des American Institute of Architects – fünf Jahrzehnte später jedoch war es nur noch ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Die mit Zedernschindeln verkleideten Wände und weitere Holzvertäfelungen an den Decken vermittelten das Gefühl, sich „im Inneren eines Bunker zu befinden“, wie es das Architekturbüro Fuse Architects ausdrückt.

Wochenend-(Plover-)House

Das Studio weiß, wovon es spricht, hatte es doch den Auftrag bekommen, das Plover House neu zu designen. Das Ehepaar Ben und Rebekah Shaffer war an Fuse Architects herangetreten, nachdem es das Haus in der Gated Community Pajaro Dunes 2017 gekauft hatte. Die Shaffers hatten für sich und ihre drei Kinder ein Strandhaus in relativer Nähe zu ihrem Wohnort im Silicon Valley gesucht.

Plover House, Fuse Architects

„Ihr Wunsch war es, ein Wochenenddomizil zu haben, in das sie auch Freunde einladen können“, erklärt Fuse Architects. Eine der Hauptaufgaben bei der Neugestaltung: Die Aussicht entscheidend zu verbessern. Denn neben dem dunklen Interieur hatte das 139 Quadratmeter große Haus einen entscheidenden Fehler: Das weit überhängende Dach ließ keinen offenen Blick auf den Strand und das Meer zu.

Plover House, Grundriss

Pajaro Dunes, Kalifornien

Ungetrübter Blick

Während der Grundriss der ursprünglichen Architektur unverändert blieb, nahm man daher an der pyramidenförmigen Dachkonstruktion erhebliche Änderungen vor. Holzschindeln wurden durch schwarzes Stehfalzblech ersetzt.

Fuse Architects

Fuse Architects erhöhte zudem die Dachlinie an der dem Meer zugewandten Seite des Hauses, was den Einbau neuer Panoramafenster ermöglichte. Vom Essbereich, vom Wohnzimmer und dem Schlafzimmer der Eltern aus bietet sich nun ein fast ungetrübter Blick auf die Dünen und den Pazifik. Die Küche befindet sich in der Mitte des Hauses und damit unter dem höchsten Punkt des Daches, der Pyramidenspitze. Ein Dachfenster sorgt hier zusätzlich für natürlichen Lichteinfall.

Hell, einfach, minimal

Ausnahmslos entfernt wurde die Vertäfelung im gesamten Innenbereich des Plover House. „Hell verputzte Wände, weiße Decken und Eichenparkett schaffen einen Raum, der luftig, aber dennoch gemütlich ist – und einem Lebensstil am Strand lange standhält“, so das Architekturbüro. „Das Innere des Hauses bleibt dadurch hell, einfach und minimal. Ein lichtdurchfluteter Raum, der die natürliche Landschaftsgestaltung im Freien zur Geltung kommen lässt.“

Schlafzimmer, Plover House

Plover House: Design-Bunker

Während also drinnen alles darangesetzt wurde, den „Bunker“ auszuräumen, war bei der Fassade das genaue Gegenteil der Fall. „Wir haben uns für ein dunkles Äußeres entschieden, um das Haus in den umliegenden Dünen zu erden“, erklärt Fuse Architects.

Die ursprünglichen Schindeln wurden entfernt und durch dunkles Zedernholz ersetzt – eine Verkleidung, die den Kontrast zwischen den eckigen Gebäudelinien und den Gräsern, den Dünen sowie dem Ozean betont, sagt das Team. Nur rund um die vordere Haustür sorgt eine Verkleidung aus heller Zeder für ein Hervorheben des Eingangsbereichs.

Plover House, Kalifornien

Küche, Fuse Architects

Erfolgreiche Zusammenarbeit

Fuse Architects: „Die Idee war, das bestehende Haus zu nehmen und ihm neues Leben einzuhauchen – eines, das den Bedürfnissen und dem ästhetischen Verständnis unserer Kunden entspricht. Das Ergebnis ist ein einerseits einfaches, andererseits komplexes Design mit einem hohen Maß an Details und Handwerkskunst. Ein Beweis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Eigentümer, Architekt und Bauherr.“

Wohnzimmer, Plover House

Nach der Fertigstellung haben die Shaffers ihr Strandhaus bewusst spartanisch eingerichtet – neben Designerstücken mit vom Hausherren, einem Produktdesigner, selbst entworfenen Gegenständen, wie den Nachttischen im Schlafzimmer oder dem Couchtisch. „Wir wollen, dass die Natur der Umgebung im Mittelpunkt steht“, erklärt die Familie. „Mit den Sanddünen, den Gräsern und dem Meer dahinter ist es einfach faszinierend.“
Man ist geneigt, ihnen zu glauben.

Text: Michi Reichelt
Bilder: Joe Fletcher

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