Nachhaltig studieren in Reims
An der NEOMA Business School kann man etwas über nachhaltige Geschäftsbeziehungen lernen. Bald auch in ebensolcher Umgebung. Denn das Büro Henning Larsen baut der Hochschule in Reims einen Campus, der Umwelt und Studenten Freude machen wird.
Betrachtet man die ersten Illustrationen zum Projekt, bekommt man richtig Lust auf ein Studium. Nicht irgendwo, sondern in Reims, wo der entsprechende Entwurf verwirklicht wird. Denn die Anlage, die das dänische Büro Henning Larsen für die französische Business School NEOMA designt hat, verspricht ein Lern- und Arbeitsumfeld vom Feinsten. Und damit nicht genug: Der neue NEOMA-Campus ist auch ganz auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Für ein gesundes Morgen
An weiteren, spannenden Vorschlägen fürs Großprojekt fehlte es nicht. 40 renommierte Studios mit einschlägiger Erfahrung hatten am internationalen Wettbewerb teilgenommen. Was die Jury letztlich überzeugte: Bei Henning Larsens innovativem Entwurf stehen Umweltschutz und gesundes Studentenleben im Mittelpunkt.
Eliteschule mit Idealen
All dies passt ideal zur Philosophie der Business School, die ihr Renommee als zukunftsorientierte „Grande École“ stolz vor sich herträgt. Sie verfügt über weitere Standorte in Paris und Rouen. Mit Lehrgängen von Bachelor bis Executive Education und über 65.700 Absolventen in 127 Ländern ist NEOMA als Top-Bildungseinrichtung bekannt. Ein Ruf, der nach vorausschauendem Handeln verlangt. So engagiert sich die Hochschule längst auch intensiv für nachhaltige Entwicklung.
Ganz in diesem Sinne streben auch die Henning Larsen Architekten beim NEOMA-Campus international anerkannte Zertifizierungen wie – unter anderem – LEED Gold und WELL Gold an. Man will neue Standards setzten. Sowohl ökologisch, als auch was Wohlbefinden, Lebensqualität und Gesundheit der künftigen Nutzer des Neubaus betrifft. Mit im Team, das sich darum bemüht, sind neben Henning Larsen auch Patriarche, Egis, Elioth, Etamine, Acoustb und Creafactory.
Nachhaltig studieren in der Champagne
Der NEOMA-Campus umfasst 26.000 Quadratmeter Fläche und wird 4.700 Studenten beherbergen. In einem grünen Umfeld mit Blick auf den Canal de l’Aisne à la Marne, an und auf dem sich Sport- und Erholungsmöglichkeiten bieten. Obendrein liegt die neue Hochschule in Frankreichs berühmter Champagne und nur 130 Kilometer von Paris entfernt.
Teil eines neuen Stadtquartiers
Der für den NEOMA-Campus gewählte Bauplatz westlich des Zentrums von Reims befindet sich im ehemaligen Industriestandort Port Colbert. Ein Umstand, der gelegen kommt, weil die Stadt plant, diese zum Teil verwaiste Zone in ein attraktives, belebtes Quartier zu verwandeln. Wo früher etwa Reimser Brauereien und Gusseisenwerkstätten dominierten, soll künftig buntes Leben herrschen. Allerdings ohne an historischem Reiz zu verlieren: Geschichte und industrielles Erbe sollen bewahrt und würdig für neue Zeiten bereit gemacht werden.
Zu diesem Umfeld passt wiederum die umfassende Erfahrung, die das Henning Larsen Team bereits mit umwelt- und menschenfreundlicher Stadtentwicklung hat. Von der Wiederbelebung des Brüsseler Place de Brouckére bis zum Holzdorf „Fælledby“ in Kopenhagens Zentrum: Die Konzepte der Architekten ernten weltweit Lob. Und dass sie wissen, was Studienerfolge fördert, beweist ihr erstes Werk auf US-amerikanischem Boden: Der Neubau des Lindner College of Business der University of Cincinnati vereint skandinavische Gemütlichkeit mit optimaler Funktionalität.
Mit dem neuen NEOMA-Campus wollen wir diesen ,Alles ist möglich‘-Eindruck beibehalten und zur Gestaltung und Übernahme von Verantwortung für Umgebung und Zukunft einladen.
Søren Øllgaard, Henning Larsen Partner
Wie so oft in zentral gelegenen, ehemaligen Industriegebieten, haben sich in Port Colbert in den vergangenen Jahren kleine Unternehmen und lokale „Pop-up“-Events angesiedelt. Also auch im Umfeld des neuen Hochschulgeländes. Der Entwurf für den NEOMA-Campus ist von dieser aufstrebenden Energie und Atmosphäre des Quartiers inspiriert. Design Director und Henning Larsen Partner Søren Øllgaard schildert das entsprechende Ziel des Unterfanges so: „Mit dem neuen NEOMA-Campus wollen wir diesen ,Alles ist möglich‘-Eindruck beibehalten und zur Gestaltung und Übernahme von Verantwortung für Umgebung und Zukunft einladen“.
Einladend wirkt schon der Anblick der Entwürfe. Der NEOMA-Campus in Reims öffnet sich zum Kanal und zu den umgebenden Parks. Da ist nichts, das Hochschulareal und Umfeld optisch trennt. Im Gegenteil: Der zentrale Baukörper aus Holz zieht mit seiner gestuften grünen Landschaft auch die Aufmerksamkeit bloßer Passanten auf sich. Wer mag, hat Einblick in den geschäftigen Studentenalltag – und umgekehrt.
Wohlfühlort NEOMA-Campus
Die moderne Hochschul-Anlage verfügt über 85 Unterrichtsräume und drei Amphitheater. Und sie bekommt einen Veranstaltungsraum mit von außen zugänglichem, 750 Plätze umfassendem Auditorium.
Für NEOMA Business School Dekanin Delphine Manceau bietet das Projekt mehrere Vorteile. Vor allem eine starke visuelle Identität, die den Campus klar hervorheben wird. Außerdem listet Manceau auf: „Der Entwurf kombiniert sehr starke kennzeichnende Elemente. Zum Beispiel die große Halle, die den Studenten in den Mittelpunkt des Gebäudes stellt. Wir haben auch die Verwendung von Holz und Glas bevorzugt, um eine freundliche Atmosphäre zu schaffen und das Innere mit Licht zu durchfluten. Und sowohl im Innen- als auch im Außenbereich des NEOMA-Campus sind mehrere, leicht zugängliche Grünflächen vorgesehen.“
Wer ob der verlockenden Aussicht auf Weiterbildung im schönen, zukunftsfitten Neubau jetzt ein Studium in Reims erwägt, muss allerdings noch etwas warten: Die Bauarbeiten sollen 2023 starten. Und mit der Fertigstellung ist erst 2025 zu rechnen.
Text: Elisabeth Schneyder
Bilder: SORA / Henning Larsen