Büro Kunterbunt
Schlanke Linien, knallige Farben – das sind die Haupt-Designelemente der neuen Büros für die App-Entwickler von MSQRD und Loona. Untergebracht ist das Office in einem Industriegebäude in Minsk.
MSQRD hat vielen Facebook-Nutzern Spaß bereitet. Nach dem Launch vor rund fünf Jahren wurde Masquerade, mit dessen App Selfies mit animierten Filtern oder konventionellen Stickern überlagert werden konnten, von Facebook raschest aufgekauft. Die weißrussischen Schöpfer von MSQRD sind längst weitergezogen und entwickeln Neues.
Das zweite Projekt ist Loóna, eine Schlaf-App. „Selbst den gestresstesten Menschen helfen wir, sich zu entspannen und Schlaf zu finden”, rühmen sich die Macher Andrew Yanchurevich, Dmitry Dory, Sergey Gonzalez und Eugene Nevgen.
Sie können sich auch bei dieser App nicht über mangelndes Investoreninteresse beklagen: Geldgeber sind unter anderem die Silicon Valley-Venture Capital-Firmen Elefund und Elysium, das Pendant aus London, Hoxton Ventures, das russische Supermodel Natalia Vodianova sowie der Angel Investor Mark Vranesh.
Industrielle Ästhetik
Frische Ideen brauchen ein frisches Office. Und so hat das weißrussische Studio11 frischen Wind in ein Industriegebäude in Minsk gebracht. Dort ist nun der Sitz des Unternehmens Loona. Das 325 Quadratmeter große Büro überzeugt mit industrieller Ästhetik, tollen Farbakzenten und einem spielerischen Touch.
In das Hauptbüro von Loóna gelangt man durch einen „Ebenholztunnel”, in dem die Garderobe und ein kleiner Wartebereich integriert sind. Das Innere ist ein moderner, offener Raum, in dem ein System aus Holztrennwänden und Pflanzen für Klarheit und Privatsphäre sorgt. Die Gliederung in zwei Hauptbereiche spiegelt die Organisationsstruktur und die Abteilungen des Unternehmens wider.
Maximale Flexibilität
Ein blaubeerfarbenes Atrium setzt einen starken Akzent im ansonsten minimalistisch gestalteten Büro. Es kann durch die flexible Bestuhlung wahlweise als Aufenthalts- und Speiseraum oder als Amphitheater für bis zu 20 Personen für Vorträge, Konferenzen und Diskussionen umgewandelt werden.
Unternehmen entwickeln sich, Menschen und deren Tätigkeiten entwickeln sich. Ganz in diesem Sinne ist dem Unternehmen die Idee fremd, dass die Mitarbeiter den ganzen Tag an ein und demselben Arbeitsplatz oder Schreibtisch verbringen sollen. Trennwände mit mittlerer Raumhöhe lockern die Strukturen des ehemaligen Industriegebäudes auf und lassen mehr Licht hinein.
Einladende Atmosphäre
Die Geometrie der Decken in den Besprechungsräumen ist ursprünglich durch deren ehemalige Bestimmung als Holztrocknungswerkstätten vorgegeben. Der Raum erwacht durch RGB-Beleuchtung zum Leben, die ein ultrahelles LED-Licht in fluoreszierendem Grün mit Spritzern von lebhaftem Rosa in anderen Räumen erzeugt.
Darüber hinaus wird der industrielle Charakter des Raumes durch an die Wand montierte Metallgitter betont. Die rohen Elemente wie Beton und Sichtmauerwerk tauchen die Wände in eine erdige Farbpalette. Zusätzlich vermitteln das warme Flair von viel Holz und sorgfältig ausgewählten Stoffen und Materialien wie Leder eine wohnliche, behagliche und einladende Atmosphäre.
Text: Linda Benkö
Fotos: Aleksandra Kononchenko (Courtesy of Loóna)