“Als Südafrikaner brauchen wir keine Häuser, um uns vor der Natur zu schützen“, so der Architekt Greg Truen. Vielmehr lieben sie es, draußen zu sein – und so entstand das Kloof House 119A.

Eine der bekanntesten Straßen Cape Towns, die Kloof Street. Restaurants, Kneipen, Weinhänge und Berge, Natur und Leben – alles, was den Alltag zum Genuss werden lässt, findet man hier. Aber auch, wer Ruhe braucht, ist in der Kloof Street an der richtigen Adresse. 

„Draußen leben“, eine der prägendsten Kindheitserinnerungen des Architekten Greg Truen. Als Projektleiter hat er mit dem südafrikanischen Architekturstudio SAOTA das Kloof House 119A entworfen und zu seinem eigenen Wohnsitz gemacht. Ein Haus, das seine Kindheitserinnerung wahr werden lässt, denn kaum an einem anderen Ort kann man mehr mit der Natur verbunden und gleichzeitig zu Hause sein.

Blick vom Garten auf die Fassade des Kloof House 119A
„Draußen leben“, beim Kloof House 119A verschwimmen die Grenzen zwischen Natur und Gebäude.

Ausblick und Umgebung

Die einzelnen Räume des Hauses sind so angelegt, dass sie eine visuelle Verbindung mit der Umgebung eingehen. Und es lohnt sich, ein Auge auf ebendiese Umgebung zu werfen! Das Familienhaus liegt unterhalb des Lion‘s Head, einem der Hausberge Kapstadts; Ausblick auf diesen inbegriffen. Aber es gibt noch andere mächtige Erhebungen zu sehen – den Tafelberg, Signal Hill, die Weinberge des Bolands, sowie den atemberaubenden Blick über Kapstadt.

Neben der beeindruckenden Umgebung zieht eine andere Besonderheit jeden Blick auf sich: das Dach des Hauses. Eine umgekehrte Pyramidenform, die ein umlaufendes Obergadenfenster ausbildet, das nach dem Lauf der Sonne ausgerichtet ist.

Die Fenster öffnen den Blick in den Himmel und lassen Sonnen- und Mondlicht ins Haus, sodass es auf allen Ebenen mit der Natur und ihrem natürlichen Zyklus verbunden ist, wie das Studio erklärt.

Die Architektur ist so gestaltet, dass sie so viel wie möglich von der Umgebung aufnimmt.

SAOTA, Architekturbüro

Infinity-Pool mit Ausblick auf Kapstadt
Terrasse mit Ambiente – Blick über Kapstadt
Blick von der Kloof Street auf das Haus
Die Steinmauer nach typischer Kapstädter Bauweise
Blick vom Schlafzimmer in den Garten
Vom Schlafzimmer direkt in den Garten

Ruhe der Natur

Die für die Kapstädter Bauweise typische Steinmauer trennt das Haus von der belebten Kloof Street und sorgt für Ruhe und Privatsphäre. Man betritt das Haus durch eine große Metalltür, die eine markante Grenze zwischen dem Trubel draußen und der Ruhe drinnen schafft. Quasi eine Haustür zur Natur. 

Durch eine kleine Eingangshalle gelangt man in den Innenhofgarten und über ein paar Stufen hinauf in den Wohnbereich, der mit Blick über die Stadt beinahe einer Filmkulisse gleicht. Kein Wunder also, dass sich auf der Etage mit der besten Aussicht der größte Teil des Wohnbereichs befindet. Ess- und Wohnzimmer verfügen über eine offene Küche, die Terrasse mit Infinity-Pool als Eyecatcher rundet das „Filmset“ ab. Eine Etage darunter befinden sich die Arbeits- und Schlafräume der Familie und auf der untersten Ebene die Garage, ein Fitnessraum, ein eigenes Heimkino und die Gästezimmer.

Begrünter Innenhof vor dunkler Fassade
Die dunkle Fassade setzt die Farben der Pflanzen in Szene
Blick auf den Lion's Head aus der Eingangshalle
Fensterfronten öffnen den Blick nach draußen in die Natur

Drinnen und Draußen

Damit das Gefühl des „draußen lebens“ auch wirklich erfahrbar wird, hat jedes Stockwerk seinen eigenen Innenhof samt Garten. Die Höfe erstrecken sich über die gesamte Höhe und Breite des Hauses, schirmen die benachbarten Gebäude ab und intensivieren so noch die Beziehung zur Natur. Licht und Luft gelangt über die Gärten in die einzelnen Räume und lässt die Grenze zwischen Gebäude und Natur fließend werden. 

Die dunkle Fassade des Hauses setzt einen Kontrast zur Umgebung und stellt die Farben der Pflanzen in den Vordergrund. Auch im Inneren bilden die unterschiedlichen Materialen und Farbtöne ein harmonisches Gesamtbild und machen das Haus zu einem Ort des Wohlfühlens. Stets brechen die großen Fensterfassaden die Grenze zwischen Drinnen und Draußen. Zudem lässt sich die Terassentür vollständig öffnen, um noch mehr Draußen ins Drinnen zu holen. „Eine der Herausforderungen bei der Wohnarchitektur oder jeder anderen Art von Architektur besteht darin, wie man den Zugang der Menschen zu den Räumen, in denen sie sich befinden, regelt“, so der Architekt und Besitzer, Greg Truen, „sie lassen die Außenwelt wirklich hinter sich, wenn Sie hierher kommen“.

Text: Eva Schroeder
Bilder: SAOTA

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