Die „Insta-Ästhetik” erobert die Interior-Welt
Auch Interior-Designer richten sich zusehends nach Instagram aus. Entsprechend aufsehenerregend sind die Projekte auf der Shortlist des diesjährigen INSIDE Festivals.
Längst schon hat Instagram auch die Welt der Innenarchitektur erobert. Interior-Designer orientieren sich zusehends daran, wie „insta-tauglich“ ihre Kreationen sind. Zumal laut einer Umfrage von OnePoll für das Online-Reiseportal „Opodo” fast ein Drittel der deutschen Urlauber (31%) bei der Buchung mit einbezieht, ob die Destination passende Kulissen für Instagram und Co. zu bieten hat. Dieser Umstand wurde besonders bei den diesjährigen Einreichungen für das INSIDE Festival 2019 deutlich.
Die 12. Ausgabe des INSIDE World Interior Festivals ist von unzähligen Einreichungen geflutet, deren atemberaubende Interieurs die Grenzen des Machbaren und bisher Vorstellbaren zu überschreiten scheinen. Ganz gleich, ob es sich um ein neuartiges Katzencafé in Guangzhou, China, um die Lounges der Turkish Airlines am Istanbuler Flughafen, eine hypermoderne Vorschule in Gurugram in Indien oder das Wanda Vista Hotel im chinesischen Qingdao handelt. Hier wird Design auf ganzer Linie großgeschrieben.
INSIDE Festival: Shortlist steht fest
Die Shortlist steht fest und zu den wichtigsten vertretenen Architekten und Designern zählen die BIG-Bjarke Ingels Group, Woods Bagot, das Universal Design Studio und Büro Ole Scheeren. Daneben noch andere wie E Studio, KTX archiLAB, ONG & ONG, Snuper Design, Koichi Takada Architects und viele mehr.
Alle Nominierten werden ihre Projekte vor renommierten internationalen Jurys präsentieren. Darunter zu finden: Johan Carlsson von Jac Studios, Annabel Kassar von AKK, James Grose von BVN und Weng Shanwei von AN Design. Die Präsentationen stehen allen Festival-Teilnehmern offen. Währenddessen finden Live-Besprechungen zwischen Designern und Juroren statt. Der Gesamtsieger des „World Interior of the Year“ wird am Freitag, den 6. Dezember 2019, bei einem exklusiven Galadinner in der „Beurs van Berlage”, der ehemaligen großen Börse mit seinem markanten quadratischen Turm, die heute als Zentrum für Veranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen genutzt wird, bekannt gegeben.
In der diesjährigen Kategorie „Bars & Restaurants” stammen die Innenausstattungskonzepte für neue Restaurants von einigen der innovativsten Köpfe.
Die Bjarke Ingels Group (BIG) steht hinter dem Design des neuen, zweiten Standorts des mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Noma Restaurants in Kopenhagen, auf der Wallanlage von Christianshavn in einem eigens dafür errichteten Gebäude.
Diese gediegenen Projekte treten gegen verspielte, extravagante Ideen an, wie etwas das Katzen-Café Meow Restaurant in Guangzhou, China. Oder das Karavanstop Lifestyle-Café in Hong Kong.
In der Kategorie „Öffentliche Gebäude, Kultur und Verkehr” reichen die Einträge von einer wolkenförmigen Hochzeitskapelle aus Glas in Japan bis zu einer Bibliothek in Singapur mit einem Bereich, der „Alice im Wunderland“ gewidmet ist.
Die Kategorie „Retail” wiederum bietet dieses Mal Gefälliges für’s Auge wie etwa die „organischen” Strukturen des Geschenkartikel-Ladens des National Museum of Qatar (Koichi Takada Architects; siehe oben). Es besteht aus geschwungenen Holzdecken und -wänden, die von der natürlichen katarischen Wüstenlandschaft inspiriert sind und aus 40.000 3D-modellierten Teilen gefertigt wurden.
Text: Linda Benkö
Fotos: John Gollings, Quingshan Wu, ONG&ONG and National Library Board, Snuper Design, Creative Crews, Cloud of Luster by KTX archiLAB, Julian Faulhaber, Tom Ferguson, Oscar Rialubin and Koichi Takada Architects, VARP, Tai Ngai Lung, Vermilion Zhou Design Group Yunpu Cai, E Studio, Rasmus Hjortshøj, Zhang Hai’ao, Trevor Mein, Andrew Meredith