Ein schwimmendes Büro aus Holz (Bild: Atchain)
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Ein schwimmendes Büro aus Holz

Arbeitsplatz, Ahoi! Das Architekturstudio Powerhouse Company hat ein schwimmendes Bürogebäude konzipiert. Seit Herbst 2020 dient es dem Global Center on Adaption in Rotterdam als Hauptsitz – aus Holz gebaut, nachhaltig und energieneutral.

Holzbau, der den CO2-Fußabdruck minimiert. 800 Quadratmeter Solarpaneele für nachhaltige Energieversorgung. Kühlung der 3.000 Quadratmeter Nutzfläche durch Wärmeaustausch mit dem Hafenwasser. Und kluges Design, das viel Licht einlässt, Überhitzung an heißen Sonnentagen aber verhindert. All dies bietet das innovative Projekt, das das niederländische Architekturstudio Powerhouse Company derzeit in Rotterdam realisiert: Ein schwimmendes Büro aus Holz, das seiner Benutzer würdig ist. Denn es beherbergt das Global Center on Adaption (GCA). Also jene Organisation, die Länder und Unternehmen dabei unterstützt, den Folgen des Klimawandels sinnvoll entgegenzuwirken.

Wiederverwertbares „Office-Schiff“

Für die nächsten fünf bis zehn Jahre soll der GCA-Hauptsitz auf das neue „Office-Schiff“ in Rotterdams Rijnhaven verlegt werden. Danach wird ein weiteres Plus des schwimmenden Büros zum Tragen kommen: Das aus flexiblen Modulen zusammengesetzte Holzkonstrukt kann nämlich ohne großen Aufwand abgebaut und anderswo wieder zusammengesetzt werden.

 

Ein schwimmendes Büro aus Holz. Mit Restaurant, Terrasse und Schwimmbad in der Maas: Nachhaltigkeit und Lebensqualität im Vordergrund. (Bild: Atchain)
Mit Restaurant, Terrasse und Schwimmbad in der Maas: Das schwimmende Büro setzt auf Nachhaltigkeit und Lebensqualität.

Kürzlich wurde es vom Van Leeuwen Gelände im Maashaven an seinen Bestimmungsort Rijnhaven verschifft und in Betrieb genommen. Sehr zur Freude der Stadt und des Teams der Powerhouse Company, die mit dem schwimmenden Büro ein Exempel für nachhaltige, klima-adaptive und wiederverwertbare Bauweise setzen wollen. 

Eine klima-resistente Welt ist eine der größten Herausforderungen für jetzige und künftige Generationen. Mit diesem Gebäude wollen wir zeigen, dass auch Immobilienentwicklung die Initiative ergreifen kann, um Lösungen gegen klimatische Bedrohungen zu finden.

Architekt, Powerhouse Company Gründer und Red Company Mitbegründer Nanne de Ru

„Die Planung eines nachhaltigen, schwimmenden Bürogebäudes war eine sehr herausfordernde Aufgabe, der wir uns ganzheitlich genähert haben“, schildert Powerhouse Company Gründer Nanne de Ru. Das Bauwerk sei bereit für moderne Kreislaufwirtschaft: „Durch die Kühlung mit dem Wasser des Rijnhaven und Nutzung des Daches als große Energiequelle ist das Gebäude wirklich autark. Die Struktur ist aus Holz gestaltet, kann leicht demontiert und wiederverwendet werden“. 

Ein schwimmendes Büro aus Holz. Das nachhaltige Bürogebäude des Architekturstudios Powerhouse Company  (Bild: Plomp)

Das kurz „FOR“ („Floating Office Rotterdam“) genannte Konstrukt verfügt auch über ein Restaurant und eine große Außenterrasse. Als erholsames Extra gibt es ein eigenes Schwimmbad, das zum Sprung ins Wasser der Maas einlädt. Die überhängenden Stockwerke des schwimmenden Büros bieten ständigen Schutz vor Sonnenhitze. Auch LED-Beleuchtung und das abseits der Sonnenkollektoren begrünte Dach sind Teil des Nachhaltigkeitskonzeptes. Für angenehmes Arbeitsumfeld garantieren unter anderem die großen Fenster, die alle Räume mit Tageslicht fluten.

Experten-Team für Bau auf Wasser

Das preisgekrönte Architekturstudio Powerhouse Company zeichnet von der Skizze bis zum Bau für das schwimmende Büro verantwortlich. Als Entwickler des innovativen Projekts fungiert die niederländische RED Company. Ebenfalls mit im Boot: Die für „schwimmende“ Lösungen bekannten Ingenieure von Bartels & Fedder, sowie Solid Timber. Errichtet wird das Gebäude von den Baufirmen Valleibouw und Osnabrugge.    

Ich bin glücklich, dass das GCA in ein Gebäude gezogen ist, das Pionierarbeit in Sachen klima-resistenten Büro-Designs demonstriert.

Prof. Dr. Patrick Verkooijen, CEO des Global Center on Adaption (GCA)

Dass Innovationen wie FOR wichtig und gefragt sind, beweisen nicht nur viele andere, ebenfalls auf Nachhaltigkeit konzentrierte Projekte, wie Hochhäuser und Siedlungen aus Holz oder schwimmende Wohnanlagen. Das Wissen um die bedrohlichen Folgen des Klimawandels war schließlich auch ausschlaggebend für die Gründung der Organisation, die das schwimmende Büro beziehen wird: Auftrag des Global Center on Adaption ist es, die Entwicklung von Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels durch Technologie, Planung und Investitionen zu fördern. 

Architektur, die die Folgen des Klimawandels abfedern kann: Das neue, schwimmende Bürogebäude des Studios Powerhouse Company, das derzeit in Rotterdam entsteht. (Bild: Plomp)
Architektur, die die Folgen des Klimawandels abfedern kann: Das neue, schwimmende Bürogebäude des Studios Powerhouse Company, das derzeit in Rotterdam entsteht.

Das GCA agiert als Vermittler von Lösungen, indem es Regierungen, private Unternehmen, Zivilgesellschaft und Wissensinstitutionen zusammenführt.

Kein Wunder also, dass sein CEO Prof. Dr. Patrick Verkooijen feststellt: „Ich bin glücklich, dass das GCA in ein Gebäude gezogen ist, das Pionierarbeit in Sachen klima-resistenten Büro-Designs demonstriert. Und ich hoffe, dass es andere dazu inspiriert, ihre Infrastruktur auf Zukunftstauglichkeit zu prüfen“. Es mache nicht nur wirtschaftlich gesehen Sinn, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, ehe die Katastrophe eintritt: „Es kann uns auch helfen, die Folgen des Klimawandels zu mildern“.

Schwimmendes Büro als Zukunftshoffnung

Das schwimmende Büro in Rotterdam ist jedernfalls ein zukunftsweisendes Projekt. Denn, so Verkooijen: „Der Klimawandel, extreme Wetterverhältnisse und steigende Meeresspiegel stellen Architekten vor neue Herausforderungen“. Und FOR ist ein Modell, das mehrere Lösungsansätze unter einem Dach vereint.

Text: Elisabeth Schneyder
Bilder: Powerhouse Company, Plomp, Atchain

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