Ein Büroturm als City-Highlight
Das Büro Foster + Partners setzt Buenos Aires einen außergewöhnlichen Büroturm ins Herz: Nachhaltig und flexibel, soll „Avenida Córdoba 120“ mehr als optimale Arbeitsräume schaffen. Denn seine öffentlichen Bereiche sind zugleich als Aufwertung des Stadtviertels gedacht.
Für den Fall, dass der Name des Projekts bei Fußballfans Assoziationen weckt: Der neue Büroturm „Avenida Cordóba 120“ entsteht in Buenos Aires. An jener Hauptstraße der argentinischen Metropole, deren Namen er trägt. Mit dem legendären Match Österreich – Deutschland in Córdoba anno 1978 hat er also nichts zu tun. Spektakulär ist das vom Büro Foster + Partners designte Bauwerk jedoch allemal.
Gartenparadies für alle
Das 35-stöckige Gebäude liegt an einem wichtigen Knotenpunkt zwischen dem Stadtzentrum und dem neu belebten Hafengebiet Puerto Madero. Hier soll der innovative Büroturm nicht für nur lebenswerte Arbeitsplätze sorgen. Er soll auch ein neues City-Highlight schaffen. Unter anderem mit einem üppigen öffentlichen Garten und einem Café. Die große Grünzone setzt sich unterm Bauwerk fort. Und sie soll zum erholsamen Treffpunkt für alle Besucher werden.
„Die Avenida Cordoba 120 verbindet Struktur und Natur zu einem wegweisenden Gebäude, das einen neuen Maßstab für Bürogebäude in der Region setzen wird. Durch seine Materialität und räumliche Vielfalt bietet es flexible Arbeitsräume für eine Reihe von Unternehmen. Gleichzeitig wertet es sein städtisches Umfeld auf“, beschreibt David Summerfield, Leiter des renommierten Studios Foster + Partners.
Die Avenida Cordoba 120 verbindet Struktur und Natur zu einem wegweisenden Gebäude, das einen neuen Maßstab für Bürogebäude in der Region setzen wird
David Summerfield, Leiter des Studios Foster + Partners
Die Bauarbeiten an der Kreuzung von Avenida Córdoba und Avenida Alem haben bereits begonnen. Und der Entwurf der Foster + Partners Architekten verspricht ein beeindruckendes Szenario.
Smartes Dreieck
Der elegante Büroturm erhält dreieckige Form. Damit ist beste Aussicht auf den Rio de la Plata und das Zentrum von Buenos Aires garantiert. Zugleich ermöglicht ein Aufzugskern an der Südfassade großzügige, flexible Gestaltung der Innenräume.
Siebzig Prozent des Grundrisses sind für öffentlichen Raum vorgesehen. Der Garten wird sich über das Café erheben, das sich elegant in die grüne Landschaft einfügt. Hier sollen auch Veranstaltungen ein perfektes Umfeld finden.
Grüne Terrassen
Dichte Pflanzenpracht ziert auch das Gebäude selbst. Und zwar in Form jeweils drei Stockwerke hoher, begrünter Terrassen. Damit erhält der Büroturm attraktive Freiluft-Zonen für informelle Besprechungen.
Sieben Terrassen und fünf innere Atrien definieren das Organisationsprinzip des Gebäudes. Die Büros werden wie „Dörfer“ um die offenen Räume gruppiert. Mit diesem Konzept ermöglichen die Architekten die visuelle Verbindung verschiedener Ebenen.
Der Entwurf weist bis zu zwanzig verschiedene Grundrissvarianten auf, die auf vier Grundtypen basieren. Künftigen Nutzern steht im neuen Büroturm also eine breite Palette an Möglichkeiten offen.
Büroturm mit Fahrradrampe
Die erhöhte Eingangslobby des „Avenida Córdoba 120“-Neubaus wird über eine Promenade mit terrassierten Stufen erreichbar sein. Im Osten und Westen sind Rolltreppen vorgesehen. Auch eine spezielle Fahrradrampe und ein barrierefreier Eingang an der südöstlichen Spitze des Gebäudes sind geplant. Mit einer zurückhaltenden Materialpalette aus Holz, Sichtbeton und poliertem Edelstahl soll die Lobby besonders einladenden Look erhalten.
Wichtiges Ziel Nachhaltigkeit
Die gefaltete Edelstahlfassade wird nach „Bilderrahmen“-Prinzip gestaltet. Damit soll der Blick auf die darunter liegende Stadt hervorgehoben und zugleich der Wärmegewinn reduziert werden.
Näheres zum Nachhaltigkeitskonzept haben die Architekten zwar bislang nicht veröffentlicht. Dass der Büroturm diesbezüglich möglichst hohen Standard bieten soll, steht jedoch fest. Schließlich ist „LEED-Gold“-Bewertung das erklärte Ziel des Teams.
Dass sich das Büro Foster + Partners auf nachhaltige Baukunst versteht, ist bekannt. Dies bestätigt nicht die Ehrung seines Gründers im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2012. Sir Norman Foster gilt seit vielen Jahren als Vorreiter in Sachen entsprechender Architektur.
Beeindruckendes Portfolio
Zurecht, wie sein international erfolgreiches Büro mit immer neuen Projekten beweist. So etwa jüngst mit seinem LEED Platin zertifizierten Comcast Technology Center in Philadelphia und den BBC Cymru Wales Headquarters im britischen Cardiff. Oder mit Michael Bloombergs spektakulärer Europa-Zentrale in London und Aufsehen erregenden Apple Stores in aller Welt.
Top-Büros für morgen
Außerdem entsteht derzeit in Luxemburg ein weiteres, exquisites Flex-Office-Gebäude nach Plänen des Architektenteams: „ICÔNE“ soll – wie Buenos Aires‘ neuer Büroturm – einem ganzen Viertel Aufschwung bringen. Und zwar mit exzellenter BREEAM– und WELL Building Standard® Auszeichnung.
Text: Elisabeth Schneyder
Bilder: Foster + Partners