Die australische Kosmetikfirma Aēsop hat in London mehr als nur einen neuen Store eröffnet. Gestaltet im Stil einer eleganten Bibliothek, beeindruckt er mit handgefertigten Eichenregalen und kunstvollen Fresken. Für das Design holte man sich Unterstützung von den renommierten Kreativen Sebastian Cox und Olivier Cousy.

Eine Seife von Aēsop im Badezimmer kann bei Gästen schon mal für Aufmerksamkeit sorgen, sind die Produkte der australische Luxuskosmetikmarke doch durchaus zu einer Art Statussymbol der Mittelschicht avanciert. Aēsop hat sich durch unverwechselbares Design und hochwertige Qualität mittlerweile weltweit einen Namen gemacht. Das minimalistische Erscheinungsbild der Flaschen und Tuben ist geprägt von schwarzer Schrift auf weißem Hintergrund und ausführlichem Text. Dabei erinnert es mehr an Apothekenfläschchen als an Kosmetik – eine bewusste und unverwechselbare Designstrategie.

Handgemacht & elegant

Unverwechselbares Design ist es auch, das den neuen Londoner Aēsop-Store einzigartig macht: Der jüngst von einem anderen Standort übersiedelte Shop wurde nun in die Marylebone High Street in der City of Westminster im Stil einer Buchhandlung gestaltet. Inspiration holte sich das Aēsop-Designteam dabei von der Architektur und den Gärten des Stadtviertels Marylebone sowie von der British Library.

Das Interior des Stores strahlt ein Gefühl von schlichter Eleganz aus.

Der Store ist L-förmig ausgerichtet und mit Eichenregalen für die Fläschchen, Tuben und Tiegel der Aēsop-Produkte ausgestattet, angefertigt vom Londoner Möbelmacher Sebastian Cox. Der mehrfach ausgezeichnete Designer hat sich der Arbeit mit Holz verschrieben, seine Entwürfe basieren auf einer naturorientierten Perspektive. Nachhaltigkeit, minimale CO₂-Emissionen und Zero Waste stehen im Fokus seiner Arbeit.

Große, an Küchenblöcke erinnernde Holzkommoden bieten ebenfalls Platz für zahlreiche Produkte. In die Kommoden eingelassene metallene Waschbecken verstärken den Eindruck, sich hier in einem Bereich der „Buchhandlung“ zu befinden, in dem allerlei geheimnisvolle Tränke gebraut werden.

 Natur pur

Die Regale im Store sollen ein Gefühl der Behaglichkeit und Wärme ausstrahlen, so die Verantwortlichen. Cox entschied sich für gekalktes, mit Leinöl gebeiztes Eichenholz; sanfte Rundungen an den Kanten unterstreichen den unaufgeregten, ruhigen Charakter der Möbel. Diese wurden zudem so gebaut, dass sie jederzeit zerlegbar und an anderer Stelle wiederaufbaubar sind. Stichwort neuerlich: Nachhaltigkeit.

Aēsop London
In den Schaufenstern stapeln sich Bücher in verschiedenen Grün- und Weißtönen.

Die Decke des Shops zieren Fresken des Künstlers Olivier Cousy, die an begrünte Plätze von Marylebones und an die Farbgebung der British Library erinnern. Die Farbpalette der Fresken – mit Wald-, Oliven-, Moos- und Lorbeergrün sowie warmen, verwaschenen Orangetönen – ist von Paul Klees Gemälde „Turm in Orange und Grün“ inspiriert. Und auch in den Schaufenstern setzt sich die Optik fort: Dort stapeln sich – so wie es sich für eine gute Bibliothek gehört – Bücher in verschiedenen Grün- und Weißtönen. Übergroße Rattan-Lampenschirme ergänzen das Buchladen-Gefühl.

Versteckte Duftkammer

Im zweiten Raum kann man etwas Besonderes entdecken. Ein drehbarer Bücherschrank entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Fragrance Armoire entpuppt – die „Duftkammer“, wie Aēsop sie nennt. Hier kann man sich durch die Parfüms riechen. Gefällt ein Duft besonders, hat man die Möglichkeit, seine Kleidung in der Armoire mit dem Duft durchtränken zu lassen. Für ausreichend Privatsphäre im Rahmen der Beratung sorgt außerdem ein bodenlanger Vorhang in Sandtönen. Waschbecken aus Eichenholz vervollständigen den einheitlichen, wenn auch außergewöhnlichen Einrichtungsstil des Stores.

Aēsop London
Im hinteren Raum versteckt sich etwas Besonderes. Ein drehbarer Bücherschrank, der sich als „Duftkammer“ entpuppt.

„Unsere Herangehensweise an Architektur ist, uns mit dem jeweiligen Ort zu connecten und regelrecht in dessen Textur einzutauchen“, erklärt dazu Aēsops CCO Suzanne Santos. Dieser Zugang ist auch in den beiden weiteren englischen Filialen des Kosmetikunternehmens ersichtlich. In der Londoner Piccadilly Arcade entstand ein Store mit Marmoreinrichtung. Entworfen vom italienischen Filmregisseur Luca Guadagnino in Anlehnung an die Schmuckboutiquen der Umgebung. In Cambride wiederum gestaltete das Kunst- und Designstudio JamesPlumb den Aēsop-Store mit zahlreichen Hanf- und Binsen-Pflanzen, die an die Vegetation den Fluss Cam erinnert, der durch Cambridge fließt.

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