Wein, Design & Spa vereint
Das Loisium in Niederösterreich gilt als Pilgerort für Wein- und Architektur-Fans. Soeben haben die Architekten des renommierten amerikanischen Steven Holl Büros den Erweiterungsbau des Hotels fertig gestellt.
Die Böden des Kamptals und der Südsteiermark bringen unter Kennern auf der ganzen Welt geschätzte Weine hervor. Doch die Mischung, die es im Loisium gibt, ist eine besonders exquisite und geht weit über Vinologisches hinaus: Treffen dort doch erlesene Weine, Top-Architektur und Spa-Genuss aufeinander.
Die Loisium Wine & Spa Hotels und die WeinWelt samt Vinothek bieten eine Kombination, bei der der Gast sich zum Wein hin bewegt und sich auch aktiv mit der Herstellung auseinandersetzt.
Loisium: Jetzt mit Zubau
Nun ist der Erweiterungsbau des Loisium durch Steven Holl Architects in Kooperation mit Sam-Ott-Reinisch, dem österreichischen Partner-Architekturbüro von Franz Sam und Irene Ott-Reinisch, fertig geworden.
Der Name Loisium leitet sich vom Namen der Gemeinde her: Der Hotelkomplex mit WeinWelt und Vinothek liegt in Langenlois. Die Ortschaft befindet sich in Niederösterreich nördlich von Krems inmitten eines Weinanbaugebiets.
Aus diesem Stützpunkt im Kamptal wurde mittlerweile ein Betrieb mit mehreren Standorten, die sich sogar auch über die österreichischen Landesgrenzen hinaus strecken.
„Wiederholungstäter” Steven Holl Architects
Steven Holl Architects, mit Standorten in New York, Hudson Valley und Peking, ist ein Wiederholungstäter: Schon das ursprüngliche Konzept des Loisium Hotel and Wine Center aus dem Jahr 2005 geht auf das amerikanische Architekturbüro zurück.
Der Erweiterungsbau mit einer Fläche von rund 2.880 Quadratmetern bietet nun 30 weitere Zimmer. Darin stehen auch für Business-Termine Seminar- und Sitzungsräume sowie ein Konferenzzentrum zur Verfügung. Die Eröffnung des Neubaus fand im Sommer 2021 statt.
Tonnendächer und Rheinzink
Der neue Baukörper ist über Gewölbegänge mit dem ursprünglichen Gebäude verbunden. Den Eingang ziert ein Pool, der die geschwungene Geometrie widerspiegelt. Die Dachform wiederum ahmt die Weinkeller-Gewölbe nach.
Die Dächer und Wände des Erweiterungsbaus sind mit Rheinzink verkleidet. Das ist eine Legierung aus Zink und geringen Mengen Titan und Kupfer. Dieses matte Material ist „vorbewittert”, um mit der Landschaft und dem Himmel optisch eine Symbiose einzugehen.
Die Hotelzimmer verfügen über reich dimensionierte französische Fenster, die den Blick auf die Weinberge und das bestehende Hotel samt Weinzentrum frei geben. Sichtbetonwände sowie die Naturholzverkleidungen und Holzmöbel sorgen für den unprätentiösen Wohlfühlfaktor.
Steven Holl gilt als einer der wichtigsten Architekten in den USA. Ihm wird nachgesagt, jedes seiner Projekte als fünf mal sieben Zoll großes Aquarell zu beginnen. Seine Arbeiten reichen von Küstenresidenzen in den Vereinigten Staaten bis hin zu massiven Wolkenkratzern in Singapur.
Von Wohnhäusern über Museen bis hin zu Konzertsälen und Büros
Zu seinen wichtigsten Projekten zählen Museen wie das „Museum of Ocean and Surf” in Biarritz, das „Kiasma Modern Art Museum” in Helsinki oder das „Modern MOMA” in Shanghai, Kunstschulen und Galerien wie die „Glassell School of Art” und die „Daeyang Gallery and House” oder Sportplätze wie das „Campbell Sports Center”.
Er ist aber auch bekannt für extravagante Wohnhäuser wie das „Ex of in house” oder das Ensemble „Void Space Housing” und das Studentenwohnheim „Simmons Hall” am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Auch Büros sind im Steven Holl-Portfolio zu finden, etwa die Sarphatistraat Offices in Amsterdam.
Aktuell in Bau ist eine spektakuläre Konzerthalle in Ostrau.
Text: Linda Benkö
Fotos: Herta Hurnaus, Gregor Holzinger, wikipedia (Paasikivi, Bcorr, Hamster28), Loisium